Pro Bucht steht der Sau mit Ferkeln eine Gesamtfläche von ca. 13,6 m2 zur Verfügung, die sich in den Innenbereich mit 7,6 m2 und den Außenbereich mit 6,0 m2 aufteilt. Im Stallinneren entspricht das Platzangebot mit 7,6 m2 den Anforderungen der EU-Öko- Verordnung (7,5m2). Das Platzangebot im Auslauf beträgt 6,0 m2 und bietet damit mehr als doppelt so viel Platz wie gefordert (2,5 m2).
Durch dieses erhöhte Platzangebot im Auslauf im Vergleich zu üblichen Ausführungen bei Abferkelbuchten, soll die Einteilung in Funktionsbereiche (Aktivitäts- und Kotbereich) innerhalb des Auslaufs unterstützt werden. Sprich der Kotbereich soll von der Sau und ihren Ferkeln zuverlässig im einfach zu entmistenden Auslauf angelegt werden, und der Innenbereich sauber bleiben.
In einem Teil der Abferkelbucht ist eine Fußbodenheizung installiert. In Richtung Auslauf ist der Stallboden mit einer Fußbodenkühlung versehen. Die Kühlung beruht auf einem Erdspeicher-System. Hierzu wurden Rohre in 3 bis 4 m Tiefe unter den Abferkelställen installiert. Im Sommer wird das Wasser in den Rohren durch das Erdreich abgekühlt und kann somit wiederum den Liegebereich der Sauen kühlen.
Es wird davon ausgegangen, dass sich die Muttersau kurz vor der Geburt, sowie in den ersten Tagen darauf auf die Fußbodenheizung in Nähe zum Ferkelnest legt. Später bevorzugt sie vermutlich die gekühlte Fläche in der Mitte der Bucht. Die Sauen können jederzeit zwischen einer gekühlten, einer erwärmten und einer Liegefläche ohne Kühlung/ Heizung wählen. Zudem unterstützt die Fußbodenheizung und -kühlung die Einteilung der Fläche in Funktionsbereiche durch die Tiere (Ruhe-, Aktivitäts- und Kotbereich).
Aus Sicht der Muttersau entspricht die Futteraufnahme vom Boden der natürlichen Fresshaltung, das Rütteln am Rohr sorgt zudem für Beschäftigung. Es wird erwartet, dass die Sau aufgrund ihres arttypischen Verhaltens im Bereich der Futterstelle keinen Kot ablegt und somit den inneren Liege- und Fressbereich sauber hält. Zudem lernen die Ferkel von der Mutter frühzeitig das Fressen, und nehmen eingespeicheltes Futter auf. Eine frühe Gewöhnung der Saugferkel an festes Futter wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Magen-Darm-Traktes aus und kann helfen, gesundheitlichen Störungen nach dem Absetzen vorzubeugen.
In den Ferkelnestern der Abferkelställe ist eine Wand- und Fußbodenheizung installiert. Dadurch soll ein auf die Bedürfnisse von Saugferkeln optimal abgestimmtes Klima im Nest erreicht werden. Es herrscht eine gleichmäßig hohe Temperatur im ganzen Ferkelnest, und auch die hinteren Plätze werden von den Ferkeln genutzt.
An der Stallinnenwand ist direkt neben dem Ferkelschlupf eine Beckentränke installiert. Die Höhe der Tränke wurde so gewählt, dass sowohl die Muttersau als auch die kleinen Ferkel daraus trinken können.
Es wird vermutet, dass die Ferkel durch die Nachahmung des Verhaltens der Mutter frühzeitig mit dem Trinken beginnen und insgesamt mehr Wasser zu sich nehmen. Die Platzierung der Tränke soll zur Sauberkeit der Bucht beitragen, denn verschüttetes Wasser kann durch den Ferkelschlupf nach außen ablaufen.
Im Abferkelstall sind lichtdurchlässige Lüftungsklappen installiert, die für eine Querlüftung sorgen sollen. Angeschlossen an eine automatische Temperatursteuerung können diese Klappen geöffnet oder geschlossen werden und somit einen hohen Luftaustausch, ohne den Einsatz von Ventilatoren ermöglichen.
Dem Problem der hohen Emissionen aus Ausläufen soll mit einem starken Gefälle von 5% und der damit erhofften Harnableitung entgegengewirkt werden.
Das deutliche Gefälle soll einen möglichst raschen Ablauf des Harns und der Niederschläge gewährleisten und zu einer Minderung zusätzlicher Emissionen beitragen, die ansonsten durch zu lange Kontaktzeiten zwischen Kot und Harn sowie deren Vermischung entstehen.
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